In Deutschland waren 2022 circa 11 % der Bevölkerung an Typ-2-Diabetes erkrankt. Ein entscheidender Faktor für die zuverlässige Messung von HbA1c und Glucose ist dabei eine adäquate Präanalytik darunter fällt nicht zuletzt die Materialwahl.
„Um verlässliche, vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, empfiehlt die Leitliniengruppe, zur Diagnose eines Typ-2-Diabetes für die Bestimmung der Plasmaglukose und des HbA1c standardisierte und qualitätsgesicherte Labormethoden aus venösem Blut einzusetzen.“ (Nationale VersorgungsLeitlinie Typ-2-Diabetes (NVL-Programm, 2023, S. 49)
Um uns an diese Empfehlung anzunähern und zudem der Praxisempfehlung der Deutschen Diabetes Gesellschaft von 2022 (DDG) zu folgen, empfehlen wir unbedingt als Material der 1. Wahl venöses Vollblut. Zur Bestimmung des HbA1c verwenden Sie EDTA-(Blutbild-)Röhrchen sowie zur Bestimmung der Plasmaglucose NaF- bzw. GEX-Röhrchen (Diese Röhrchen enthalten adäquate Hemmstoffe der Glykolyse).
Die Bestimmung aus Serum und Kapillärblut (Hämolysatproben) wird nicht mehr empfohlen. Hämolysatproben sollten nur in Ausnahmefällen zur Diagnostik herangezogen werden.
Wir empfehlen unbedingt zur leitliniengerechten Diagnostik die Verwendung von EDTA-Blut für HbA1c und von NaF- bzw GEX-Röhrchen für Plasmaglucose (Abnahmesysteme mit Hemmstoffen der Glykolyse). Die Messung von HbA1c oder Blutzucker aus kapillärem Blut (Hämolysat) bzw. des Blutzuckers aus Serum wird nicht mehr empfohlen!
Nähere Informationen finden Sie unter: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/nvl-001 und https://www.ddg.info/fileadmin/user_upload/05_Behandlung/01_Leitlinien/Praxisempfehlungen/2022/dus_2022_Praxisempfehlungen_Landgraf_Klassifikation-und-Diagnostik.pdf