Neuigkeiten bei der Immunphänotypisierung in der Durchflusszytometrie

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Die Immunphänotypisierung von Leukozyten mittels Durchflusszytometrie hat sich seit Längerem als wichtiger Baustein für die Diagnostik hämatologischer Neoplasien etabliert. Neuere Studien zeigen, dass diese Methodik auch bei bestimmten Fragestellungen die Möglichkeit bietet, (auch kleinere) reaktive leukozytäre Subpopulationen besser von malignen Zellen abzugrenzen.

Unterscheidung monoklonaler und reaktiver T-Zellen
Die Diagnostik eines T-Zell-Non-Hodgkin-Lymphoms stellt sowohl klinisch als auch labordiagnostisch eine große Herausforderung dar. Immunmodulatorische T-Zellen können besonders im Rahmen akuter oder chronischer Immunreaktionen, Autoimmunität oder auch Medikamenten-induziert als suspekte Zellpopulationen imponieren. Mit der Bestimmung der Expression von TRBC1 (T-cell Receptor Constant β Chain-1) auf der Zelloberfläche können monoklonale, maligne T-Lymphomzellen von polyklonalen, reaktiven T-Zell-Populationen unterschieden werden. Dieser relativ neue Ansatz der Immunphänotypisierung kann in das „Routine“-T-Zell-Panel integriert werden und verbessert damit die Diagnostik von reifen T-Zell- Neoplasien, durch eine sehr hohe Sensitivität und überzeugende Korrelation mit komplementären, molekulargenetischen Methoden [Castillo, F. et al. 2023].

Abgrenzung einer CMML von reaktiven Monozyten im peripheren Blut
Ist der Anteil sogenannter klassischer Monozyten (MO1: CD14+, CD16-) ≥ 94% und der Anteil nicht-klassischer (MO3: CD14dim, CD16+) sowie der „slan“-positiven Monozyten vermindert, kann mit hoher Sicherheit (Sensitivität/Spezifität > 90%) eine CMML von reaktiven Monozyten im peripheren Blut unterschieden werden [Selimoglu-Buet et al. 2015]. Deshalb ist die Bestimmung der Monozyten-Subpopulationen im peripheren Blut Bestandteil der CMML- Diagnosekriterien der aktuellen WHO-Klassifikation [Khoury J, Solary E, Abla O et al. 2022].

Hinweis in eigener Sache
Um eine zielgerichtete Diagnostik durchführen zu können, bitten wir Sie, uns möglichst genaue klinische Angaben zu Verdachtsdiagnosen, Vorbefunden und/oder durchgeführten Therapien mitzuteilen. Damit ist es uns möglich, die notwendige diagnostische Panel-Auswahl zielgerichteter zu treffen.