Multiplex-PCR zum Nachweis respiratorischer Infektionen

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Respiratorische Infektionen können durch eine Vielzahl von Infektionserregern hervorgerufen werden. Aktuell beobachten wir eine Welle von Infektionen mit teilweise auch schweren Verläufen. Derzeit dominieren als Erreger vor allem das RS-Virus und Influenza-A-Virus, gefolgt von SARS-CoV-2 und Enteroviren. Darüber hinaus beobachten wir derzeit gerade bei schwereren Verläufen virale Mehrfachinfektionen und zusätzlich bakterielle Superinfektionen.

Mit Hilfe der Multiplex-PCR ist es möglich, 21 häufige virale und atypische Erreger von Atemwegsinfektionen gleichzeitig mit sehr hoher Sensitivität und Spezifität nachzuweisen.

Diese Multiplex-PCR erfasst im Einzelnen folgende Erreger:

  • Viren: Influenza-Virus A und B, RSV (Respiratory Syncytial Virus), Parainfluenza-Virus Typ 1-4, Coronavirus (saisonale Typen: Typ 229E, NL63, OC43, HKU1), humanes Metapneumovirus, humanes Bocaparvovirus, Enteroviren, Rhinovirus, Adenovirus
  • Bakterien: Chlamydophila pneumoniae, Myoplasma pneumoniae, Legionella pneumophila

Die Multiplex-PCR ersetzt bei Verdacht auf eine akute bakterielle Infektion NICHT den kulturellen Erregernachweis, da nur die Kultur eine Empfindlichkeitsprüfung erlaubt. Die mikrobiologische Kultur sollte bei V.a. bakterielle Infektion daher zusätzlich angefordert werden.

Diese Multiplex-PCR ist als Kassenleistung im EBM abrechenbar und hat durch die Ausnahmekennziffer 32006 keine Auswirkungen auf den Wirtschaftlichkeitsbonus. Die Bestimmung von SARS-CoV-2 ist nicht enthalten und muss weiter gesondert (Muster 10C oder Muster 10-OEGD) angefordert werden.