Fetaler Rhesusfaktor ab Juli Kassenleistung

|   Humangenetische Diagnostik

Die Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors wird ab 01.07.2021 als Kassenleistung in den EBM aufgenommen. Dieses Angebot soll künftig jeder RhD-negativen Schwangeren mit einer Einlingsschwangerschaft gemacht werden. Bei Mehrlingsschwangerschaften wird die Datenlage noch als zu gering eingeschätzt, die Bestimmung ist diesen Fällen keine Kassenleistung.

Die fetale Rhesusfaktorbestimmung aus mütterlichem Blut ermöglicht nun eine gezielte Prophylaxe, nämlich nur dann, wenn ein RhD-positives Kind erwartet wird.

Die nicht-invasive Testung aus mütterlichem Blut kann ab SSW 11+0, optimal ab SSW 19+0, erfolgen. Somit könnte bei etwa 40 % der RhD-neg. Frauen auf die Anti-D-Prophylaxe in der 28.-30.SSW verzichtet werden (wenn der Fetus mit validierten Verfahren RhD-neg. bestimmt wurde). Postpartum Bestimmung des kindl. Rh-Faktors vorzugsweise aus Nabelschnurblut.

Sensitivität und Spezifität des Verfahrens werden mit über 99,5% angegeben, falsch negative Befunde sind in weniger als 0,5 ‰ (<1:2.000) zu erwarten. Diagnostic performance of the noninvasive prenatal FetoGnost RhD assay for the prediction of the fetal RhD blood group status. Legler T, Archives of Gynecology and Obstetrics (2021)

Da es sich um eine genet. Untersuchung handelt, gelten für durchführende Ärzte/Ärztinnen die Aufklärungs- u. Beratungsverpflichtungen nach Vorgaben des Gendiagnostikgesetzes (s. Abschnitt VII der Richtlinie Genetische Beratung). Es gilt der Arztvorbehalt.

Abrechnung durch Ihre Praxis:

  • 01788 Beratung nach GenDG zum NIPT, nicht bei Mehrlingsschwangerschaften
  • 01869 Pränatale Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors D aus mütterlichem Blut, nicht bei Mehrlingsschwangerschaften

Anforderung:

  • „Fetaler Rhesusfaktor aus mütterlichem Blut“

Verpflichtende Angaben:

  • SSW (z.B. „19+0“)
  • Anzahl der Feten* (z.B.“1“)
  • Bei Mehrlingsschwangerschaften ist die Bestimmung KEINE Kassenleistung sondern wird als IGeL durchgeführt (Preis ab 01.07.2021: 134 EUR)

Material:

  • Spezielles, Großes (7.5ml Sarstedt, 10 ml BD) EDTA (Blutbild-)-Röhrchen.
  • Bitte nur diese großen EDTA-Röhrchen (Erste liegen Schreiben bei) zur Vermeidung jeglicher Kontamination bei Umfüllen. Nur im Notfall 2 normale EDTA-Röhrchen.
  • Röhrchen- Beschriftung mit Name, Vorname, Geb.datum (wie Blutgruppe).Der Barcode allein ist NICHT ausreichend

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